Adi Kastner im Wald4tler Hoftheater Mit der Reihe "Menschen – Persönlichkeiten im Gespräch" beweist das Wald4tler Hoftheater und die Waldviertel Akademie einmal mehr dass Kultur auch - oder gerade - abseits von Event- und Spaßkultur möglich ist. Ein hervorragender Musiker, eine einfühlsame Moderation und im Mittelpunkt Adi Kastner, ein großer Mensch, der über sein reiches Leben erzählte: berührend, heiter und immer menschlich, - ergaben einen einzigartigen Abend.
Das zahlreiche Publikum im Theatercafe genoss die mittlerweile 7. Ausgabe der Reihe "Menschen". Adi Kastner, der vor wenigen Wochen auch als Regionalmanager in den wohlverdienten Ruhestand getreten ist, war diesmal zu Gast und erzählte aus seinem Leben in einer berührenden Intensität und Aufrichtigkeit. Die Moderation von Thomas Samhaber und die Konzeption des Regieteams erlaubte ein Gespräch mit Tiefgang, das nicht beim rein Anekdotenhaften stehen blieb. Er erzählte, wie er als 1939 geborenes Kind zum Namen "Adolf" kam, wie er bei den Großeltern und ohne Vater aufwachsen musste, wie er ab dem 6. Lebensjahr in der Kleinlandwirtschaft arbeitete, die er noch als Kind nach dem Tod des Großvaters übernehmen musste. Seinen weiteren Gymnasiumbesuch in der Oberstufe setzte er gegen den Willen seiner Verwandten durch und finanzierte diesen durch Schwerarbeit am Kraftwerksbau ab dem 15. Lebensjahr. Auch sein Studium an der Boku in Wien, damals hatte er bereits Familie, musste er sich vor allem als Nachhilfelehrer verdienen. Nach dem Studium unterrichtete er und konnte mit der Tätigkeit an der FS Edelhof, die er später über lange Jahre als Direktor leitete wieder auch beruflich in sein geliebtes Waldviertel zurück. Zum Landesbeauftragten für das Waldviertel wurde er bestellt, obwohl er sich entschlossen hatte das Angebot abzulehnen. Schließlich war er 22 Jahre als Regionalmanager tätig und betreute und initiiert über 1000 Projekte und Initiativen.
Mit vielen anderen Mitstreitern und Mitstreiterinnen praktizierte er im Waldviertel das Modell der eigenständigen Regionalentwicklung, für die das Waldviertel zur europaweit beachteten Vorzeigeregion wurde.
Adi Kastner berichtete aber auch freimütig über seine weniger gelungenen Initiativen, die er als "Kübelprojekte" bezeichnete, die Mühen der Ebene, die Belastungen, die er seiner Familie aufbürden musste.
Musikalisch gestaltet wurde der Abend von Georg Graf, der unter anderem im Burgtheater als Musiker beschäftigt ist und überaus einfühlsam auf das Gespräch reagierte. Er überraschte das Publikum mit zahlreichen Blasinstrumenten, intonierte "Love me Tender" auf einer indischen Hirten Flöte und entwickelte Jazz – Standards aus östlichen Melodiebögen.
Das Publikum war begeistert und Dr. Ernst Wurz überreichte im Namen der Waldviertel Akademie das obligatorische "Apfelbäumchen" an den Gast des Abends Adi Kastner.
Adi Kastner im Wald4tler Hoftheater
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