Adi Kastner und seine Familie

Trotz der dargestellten vielfältigen Aktivitäten war seine Familie für Kastner sehr wichtig. Ehefrau Hildegard Kastner, von allen „Gerti“ genannt, war über ein halbes Jahrhundert hinaus seine treueste Wegbegleiterin. Alle Höhen und Tiefen des täglichen Alltags wurden miteinander geteilt.

 Hildegard „Gerti“ Kastner (geb. Janu) – Ehefrau – † 04. 06. 2022 – gelernte Handelskauffrau, Hausfrau und Hobbymalerin

„Adi begleitet mich noch immer durch den Alltag. Auch wenn er nicht viel zu Hause war, so war er doch für mich und unsere Kinder da, wenn es wichtig war. Egal wo ich im Waldviertel hinkomme, ich begegne überall den Spuren, die er hinterlassen hat.“

Erinnerungen seiner Kinder:

Drⁱⁿ Gabriele Kastner MSc – Psychologin und Psychotherapeutin – www.psy4you.at/

„Als Kind habe ich ihn heiß geliebt und in der Pubertät heftig an ihm gekratzt. Berührt hat mich sein soziales Denken, geschätzt habe ich seine Intelligenz und seine Kreativität, bewundert habe ich immer sein Gedächtnis. Sehr dankbar bin ich ihm für seine tatkräftige Hilfe beim Hausumbau, da hatte ich die schönsten Gespräche mit ihm.“

Mst. Christoph Kastner – Tischlermeister und Zimmerer – www.kreativerholzbau.at/

„Als erstgeborener Sohn gab es für mich besonders viele Arbeitseinsätze und Verpflichtungen. Es war ein ständiges Vorantreiben. Ich war sozusagen der Prototyp. Aber zwei Waldviertler Dickschädel halten so einiges aus. Bis zu seinem letzten Atemzug war er voll von Ideen, die er alle noch umsetzen wollte. Bei unseren letzten Gesprächen ging es vor allem um den Um- und Neubau des Pfadfinderheimes. Schade, dass er die Verwirklichung seiner Pläne nicht mehr miterleben konnte.“

Eva Brandeis – Fotografenmeisterin und Computerlehrerin – www.brandeis.at

„Er war ein richtiger Wanderprediger. Sein Körper, sein Geist und seine Seele waren voll mit Visionen und Gleichnissen. Dieses Bild mag ich besonders gern: In einem kargen Raum war ein langer Tisch in der Mitte. Dieser wurde durch eine Mauer geteilt. Auf der linken Seite lag ein Stück Speck auf der rechten eine Blume. Nach längerer Betrachtung des Bildes entdeckte er den wahren Sinn: Das trennende Element muss entfernt werden, dass „Wirtschaft und Schönheit“ als Einheit zusammen finden können – nur so kann ein Aufschwung gelingen“.

Bernadette Gutmann – Finanzbuchhalterin und Hobbymalerin – www.bezigutmann.at

„Papas Lebensweisheiten und Anekdoten begleiten mich immer noch täglich auf Schritt und Tritt. Besonders liebevoll in Erinnerung ist mir seine Liebe zur Natur speziell zum Wald, sein Humor, seine Geselligkeit. Ich konnte und kann daraus sehr viel Kraft schöpfen.

Alexander Kastner – Musiker, Musikschuldirektor und -lehrer – inoek.at

„Wenn es mal nicht so glorreich gelaufen ist höre ich ihn heute noch sagen: „Kopf hoch mein Sohn, auch wenn der Hals schmutzig ist“. Die letzten Tage, vor seinem Tod, als ich quasi zur „Nachtwache“ bei seinem Bett in Moidrams einige Nächte verbrachte, gab er mir noch eines seiner wichtigsten Anliegen mit auf den Weg: „Das Wichtigste für die Menschheit ist die Land- und Forstwirtschaft! Passt´s auf den Wald und die Landwirtschaft auf.“

Bernhard Kastner – Werbeagentur – Markencoach & Grafiker – Kastner.Media >>

„Mit strengem Blick wachend und doch allen Wegen und Ideen seiner Kinder freien Lauf lassend, so ist er mir in Erinnerung und formt fast täglich meine Entscheidungen. Es vergeht kaum ein Tag ohne ein Zitat aus seinem unerschöpflichen Geistesschatz. Leider wurden seine außerordentlichen Fähigkeiten auch oft von falschen Freunden und vermeintlichen Förderern ausgenutzt. Aber so ist das Los der Pioniere und Vorreiter.“

Fazit:

„Langweilig war es bei uns zu Hause nie. Je nach Bedarf, Idee und Engagement wechselten wir Kinder die Rollen vom Kellner über Bau- und Waldarbeitergehilfen bis zum Koch und Lagerleiter. Das war seine Art, uns für`s richtige Leben vorzubereiten. Gelernt für den Schulunterricht aber hat er mit uns eigentlich nie“.

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Text: Aus dem Buch Waldviertler Biografien Band 4 – WHB Verlag

Verfasser siehe hier >>